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Der amerikanische Singer/Songwriter John Vaughan lebt schon seit Jahren in Berlin und hat dort auch mit einer Reihe hervorragender Studiomusiker sein neues Album „Rhapsody from Sixth Avenue“ aufgenommen. Die 23 Songs und instrumentalen Stücke gehen direkt ins Ohr und stammen alle von Vaughan, teilweise in Koproduktion mit Produzenten Ramesh B. Weeratunga und Keyboarder Ingo Bischof komponiert.
Vaughan kam mit dem Musical Jesus Christ Superstar nach Berlin und seine Musik spiegelt auch die glitzernde Welt des Musicals und einer Revue Show wider. Seine Lieder sind perfekt komponiert, arrangiert und eingespielt, Hollywood in Berlin. Schmetternde Bläsereinsätze platzen in gefällige Rhythmen und begleiten den Sänger bei seinen sanften Popballaden. Dramatisches Pianospiel umspielt romantische Weisen, gedämpfter Horn- und Trompetenklang ertönt in jazziger Manier und der exotische Klang der Tablas verzaubert mystische Gesänge. Die Musik ist ausgesprochen episch und klingt ein wenig wie der Soundtrack zu einer Hollywood Romanze. Candlelight Musik wechselt ab mit rhythmischen Reggae und herzzerreißenden Balladen. Mir gefallen die jazzigen Stücke am besten wie zum Beispiel mein absoluter Favorit „In the End“, bei dem Vaughan ein Duett mit Simone Reifegerste singt und Mathias Lauschus seine Hörner und die Trompete erklingen lässt. Auch der Titelsong bietet coolen Jazzsound, diesmal mit Skip Reinhart an der Trompete, Ingo Bischof am E-Piano und Vaughan mit eindrücklichem Sprechgesang.
Vaughan ist ein Songwriter im Sinne von großen Hollywoodproduktionen. Hier wird das instrumentale Repertoire voll ausgenutzt und die Musik klingt nach den alten Tanzhallen, in denen man noch mit Frack und Abendkleid tanzte. Mir persönlich fehlen bei Filmmusik immer die dazugehörenden Filmszenen, die gewisse Lücken schließen.
- FolkWorld Ausgabe
40 11/2009
It's really quite amazing....when I listen to "Somewhere In Europe", I can even SMELL Berlin in the 1970's! -Wayne Grajeda, Music and Television Producer, Composer and Musician, Los Angeles / Berlin
"Somewhere In Europe" is a truly "classic" 1970's singer/songwriter CD. Recorded in "Cold War" West Berlin, the songs beautifully capture the lives and times of people and places back then. - CD Baby USA
"Postcards From The Road"....Modern Folk Rock songs with cool grooves and arrangements....very catchy, lots of interesting things going on. Great lyrics and word imagery....all together an excellent production well worth the journey. - CD Baby USA
"Postcards" is a killer! Postcards From The Road, John Vaughan's long awaited second CD is simply dynamite. The songs are great and the production is truly masterful. "Tokyo Hotel Blues" will strike a chord with anyone who has ever traveled for a living, and if you've traveled way too much, then you'll totally understand "Pool Hall In Rangoon". - Robert Williams, Prof. of Linguistics, The American University of Cairo, Egypt
After many years of public silence, this is the second album from American singer/songwriter John Vaughan, and if I may say so, not a bit old fashioned. The arrangements, in cooperation with producer Ramesh B. Weeratunga, fit John's compositions like a hand made glove. It's one of those rare occasions when lyrics, music and interpretation merge so successfully to such a perfect combination, as on this production. This CD is bound to become a "classic" and a "must have". Whoever is into well told musical stories has got to get this masterpiece for their collection. - Maik Wolter, CEO & Producer Bluebird Cafe Records, Berlin
Some things just take a little time. With John Vaughan, the American singer/songwriter, and by choice, resident of Berlin, it has taken over a quarter of a century for him to follow up his first LP "Somewhere In Europe", with the release of his new CD "Postcards From The Road". He still has his love for melodies and his laidback approach and natural disposition to tell stories about traveling and being on the road. In addition to such typical Vaughan-Songs as "Tokyo Hotel Blues" and "Anthem For Kreuzberg" on this CD, produced by Ramesh Weeratunga, one also finds Poetry-Performances and a mind-blowing, off the wall finale, in which The Beatles-Collage "Revolution No.9" finds it's Vaughan-nesque Echo in (Revolution 10). - Peter Müller, Berliner Morgenpost
"Hey, goddamn man, just look at that!" John Vaughan steht lachend vorm Metropol am Nollendorfplatz, wo wir zum Interview verabredet sind. "Oh man, just look at that", und deutet auf ein Plakat am Eingang: "Nacktparty! Und ab 23 Uhr Cruising Night! Mein Gott, was ist aus dem Metropol geworden? Nach all den Jahren? Wer ist hier früher alles aufgetreten? Pretenders, Mink DeVille, Stray Cats. Unbelievable! Und jetzt das. Oh man, that's the last thing on my list!"
In der Garderobe vom
Metropol hatte John Vaughan vor über 20 Jahren Elvis Costello wiedergetroffen,
mit dem er in den 70ern die Londoner Singer-Songwriter-Bühnen geteilt hatte,
als der sich noch D.P. Costello nannte. "Wußtest du, daß Costello
vorgeschlagen ist für die 'Rock 'n' Roll Hall of Fame'? Und daß die
Voraussetzung dafür ist, daß man 25 Jahre nach der ersten Platte immer noch
musikalisch aktiv ist?"
Vaughan lacht. Sein erstes Album ist vor 26 Jahren erschienen: "Somewhere
In Europe". Da war er ein echter Star der Berliner Szene. Ein hübscher
Junge mit weichem Engelsgesicht, mit überlangen blonden Haaren, tätowiertem
Schmetterling auf dem Oberarm. Mit einer Gibson-Akustikgitarre und einem ganzen
Koffer eigener Songs. Und einer enthusiastischen Anhängerschaft, vor allem
weiblicher Fans, die ihm durch die Folkclubs der Stadt folgten: Go In, Steve
Club, Folk Pub, Banana. "Oh yes, I was world famous in Berlin", sagt
John und lacht. "Man, those times were wild and funky!"
Im späten Winter 1970 stand der Amerikaner John Vaughan im Schnee auf der Münchner Leopoldstraße. Ein dünner Junge, dünn angezogen, mit T-Shirt und ausgewaschenen Jeans, mit mächtig ausgestellten Hosenbeinen. Stand da mit seiner Gitarre und sang "Rocky Racoon" und andere Songs von den Beatles, Lieder von Donovan und ein paar eigene. Und die Passanten blieben stehen, trotz Kälte. Und weil sie fanden daß der Junge Talent hat, warfen sie ihr Kleingeld in seinen Gitarrenkoffer. Davon kaufte er sich was zu essen. Leberkäs und kleines Bier, "Gammlergedeck" im legendären Leopoldstraßen-Schnellimbiß "Picnic", dem damaligen Münchner Treffpunkt der Langhaarigen, der jugendlichen Ausreißer und der englischen Bands, die nebenan im "PN" oder im "Big Apple" auftraten. "Weißt du, daß ich da mal im Vorprogramm von Golden Earring gespielt hab?"
Vaughan war gerade 19 Jahre alt, fertig mit der Highschool, und weit weg von zu Hause. "On the Road" von Jack Kerouac war die Bibel der 19-jährigen, und Vaughan reiste herum. Somewhere in Europe: London, Amsterdam, München. Ohne Geld, nur Rucksack und Gitarre. In München hauste er mit Freunden in einem Schwabinger Abbruchhaus. Bis er einen Typen kennenlernte, der ihn von der Straße anheuerte: als Sänger und Gitarristen für das Musical "Jesus Christ Superstar". "Der Typ war ein "Voice Coach", Gesangslehrer, Stimmtrainer. Ich hab seinen Namen Jahre später im Abspann von Spielbergs Film 'Schindlers Liste wiederentdeckt'! Amazing!"
Und Vaughan war wieder on the road, jetzt mit dem amerikanischen Ensemble von "Jesus Christ Superstar". "Hey man, mein erster Auftritt in Berlin war in der Deutschlandhalle, can you believe that?" Doch nach zwei Wochen war die Produktion pleite, und Vaughan stand wieder auf der Straße. April 1972. Im grauen Mauer-Berlin. Aber er hatte eine Adresse: Kreuzberg, Hagelberger Straße 14. Dort wohnten amerikanische Musikerfreunde. John zog ein. "And the rest is history", sagt er.
Schnell wurde John Vaughan in den Berliner Folk-Clubs "weltberühmt". Mit seinen Songs, seinem Charme und seinem skurrilen Humor. Seinen witzigen Geschichten in amerikanisch-deutschem Sprachdurcheinander mit Berliner Einsprengseln. "Goddamn man, dett war ne tolle Zeit, man konnte jeden Tag auftreten, und das gleich in mehreren Läden pro Nacht. Ich bin fast nie vor fünf Uhr morgens nach Hause gekommen. 500 Auftritte im Jahr, das war nur in Berlin möglich!" Und "world famous in Berlin" reichte völlig aus.
Er hat in all den Jahren niemals aufgehört, Musik zu machen, aufzutreten, Lieder zu schreiben, Notizen zu skribbeln, und Songtexte zu schreiben. Wie Tagebücher. All die unterschiedlichen Eindrücke unterwegs inspirierten jede Menge neuer Songs: wie poetische Kurzgeschichten, Fotos, kleine Filme. Szenen im Zwielicht eines Billardsalons in Rangoon, dunkle Stories über amerikanische Drogensüchtige in Marrakesch. Ein Skinheadüberfall auf einen türkischen Kebab-Buden-Betreiber in Kreuzberg. Wie finstere Poeme spricht Vaughan diese Songs mit wunderbarer sonorer Stimme auf seinem neuen Album "Postcards from The Road". Vor dem sparsamen Hintergrund eines jazzig tinkelnden Pianos oder in der großen Kulisse türkischer Streichinstrumente und Rapper. Doch dann singt der begeisterte Beatles-Fan auch immer wieder seine schönen Melodien zu akustischen und elektrischen Gitarren, zu weiteren Short Stories: Über einen Besuch am Grab des argentinischen Volkshelden und Tango-Sängers Carlos Gardel oder im melancholisch sehnsüchtigen "Tokyo Hotel Blues": "You'd like to get home to your wife and your life."
Wer so viel on the road ist wie Vaughan, sehnt sich nach einem Zuhause, nach einer sicheren Ausgangsbasis, wohin er immer wieder zurückkehren kann. Er hat sie gefunden: in Berlin und bei seiner Frau Petra ("meine Spreeperle!"). Sie ist es auch, die ihn seit Jahren die Feinheiten der deutschen Sprache und Grammatik lehrt: "Mensch, John, wie oft soll ick dir dett noch sagn: dett heißt nich der Album, dett heißt ditt Album!"
Das neue Album mit "Postcards From The Road" ist Vaughans zweites. 26 Jahre nach dem ersten. Und damit erfüllt er schon mal die Grundvoraussetzung zur Aufnahme in die "Rock 'n' Roll Hall of Fame". - H.P. Daniels, 02.12.02 Der Tagesspiegel, Berlin
"Hagelberger Street" (the CD) is not only a fine collection of highly-crafted acoustic songs, it is also a document of a time when, between twilight and the early morning greys, great music rang from small stages. - Berliner Morgenpost
Meine schönste Sendung überhaupt war mit den Jungs aus der Hagelberger Straße 14. Es war wie früher: die Musik war toll, die Stimmung war toll; wir haben uns einfach im Go-In wiedergetroffen. Ich bin begeistert nach Hause gegangen. - Arno Clauss, SFB Radio, Berlin
"Hagelberger Street" ist nicht nur eine edle Kollektion versiert eingespielter Acoustic-songs, es ist auch Dokument einer Zeit, in der zwischen Abenddämmerung und Morgengrauen großartige Musik auf kleinen Bühnen erklang. - Berliner Morgenpost
...die CD "Hagelberger Street"...ein erinnerungsträchtiger"Love Letter" an Berlin...eine hübsche Liebeserklärung ...18 Songs voller Wehmut, Humor und Freundschaftsgefühle. - Tip Magazin
"Hagelberger Street...a folksy blast from the flower-power past.." - Metropolis Magazin
In den 70ern war Berlin mit seinen Folkclubs Magnet für Musiker aus aller Welt. Einige ihrer besten wohnten damals gemeinsam in der Hagelberger Straße 14, Kreuzberg. Bis es sie, nach dem Sterben der Folkszene in den 80ern, wieder in alle Welt zerstreute: USA, Kanada, England, Moabit. Welche Freude, die "Hagelberger-Street-Gang" komplett versammelt wiederzusehen beim dreitägigen Festival im Flöz. [Am Donnerstag ist man noch unter sich: Musiker und Freunde, man hat sich viel zu erzählen, und erfreut sich dabei am intim privaten Auftritt von Francis Serafini, gefolgt von der angenehmen kanadischen Sängerin Shelly Beal mit dem exzellenten Dobro-Spieler Steve Miller, und schließlich munteren Singalongs aller "Hagelberger" in wechselnden Besetzungen.]
Am Freitag platzt der kleine Kellerclub aus allen Nähten. Beim furiosen Set des Sängers Ron Randolf, der mit seinen alten Freunden ebenso grandios singt wie sonst mit den stadtbekannten "Hot Nachos". Das Duo Wayne Grajeda/Bob Williams überzeugt mit hübschen Songs, dichtem Gitarrensound und makellosem zweistimmigen Gesang. Und Tom Cunningham, Pendler zwischen Nashville und Berlin, versucht neben seinen amerikanischen Songs den Spagat über die deutschsprachige (Markt)Lücke zwischen Peter Maffay und Howard Carpendale.
Am Samstag John Vaughan mit seiner eindringlichen Hymne an Kreuzberg. Ein erdig rockender Auftritt des Londoners John Thomas (ex Johnny And The Drivers) mit Hagelberger-Begleitung und dem großartigen Danny Dziuk am Piano. Und zur Krönung ein inspirierter Set des Kaliforniers Jesse Ballard mit seiner grandiosen Paradise Island Band. Und am Ende 15 Musiker auf der Bühne zum vergnügten Schlußgesang. -Der Tagesspiegel June 7, 2000